SPACs – ein Begriff, der in den letzten Jahren immer häufiger in Finanzmedien auftaucht. Doch was genau steckt hinter diesen „Special Purpose Acquisition Companies“? Und warum entscheiden sich immer mehr Unternehmen für diesen Weg an die Börse? In diesem Beitrag erhalten Sie einen verständlichen Überblick über das Konzept, den Ablauf und die Chancen und Risiken von SPACs.
Was ist ein SPAC?
Ein SPAC (Special Purpose Acquisition Company) ist ein börsennotiertes Unternehmen ohne operatives Geschäft. Sein einziger Zweck besteht darin, Kapital durch einen Börsengang (IPO) einzusammeln, um später ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen. Oft spricht man auch von einer „Blankoscheck-Gesellschaft“.
Der SPAC wird in der Regel von einem erfahrenen Managementteam gegründet, das Investoren mit seiner Expertise überzeugt. Die Anleger investieren also zunächst nicht in ein Geschäftsmodell, sondern in das Vertrauen auf die Fähigkeiten des Teams.
Wie funktioniert ein SPAC?
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Gründung und IPO:
Das SPAC wird gegründet und geht durch einen klassischen Börsengang an den Markt. Dabei wird Kapital von Investoren eingesammelt, das auf einem Treuhandkonto hinterlegt wird.
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Zielsuche:
Nach dem IPO hat das SPAC in der Regel 18 bis 24 Monate Zeit, ein geeignetes Zielunternehmen zu finden, das übernommen werden soll.
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Ankündigung der Übernahme:
Wird ein Zielunternehmen gefunden, wird die geplante Übernahme öffentlich gemacht. Die Aktionäre des SPAC stimmen über den Deal ab.
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De-SPAC-Prozess:
Bei Zustimmung kommt es zur sogenannten „De-SPAC“-Transaktion: Das Zielunternehmen wird übernommen und wird somit automatisch zum börsennotierten Unternehmen.
Vorteile von SPACs
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Schneller Börsengang: Der Weg über ein SPAC kann deutlich schneller sein als ein traditioneller IPO.
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Planungssicherheit: Das übernommene Unternehmen kennt den Kaufpreis und hat mehr Einfluss auf die Verhandlungen.
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Zugang zu erfahrenen Investoren: Viele SPACs werden von Branchenexperten geführt, die wertvolle Unterstützung bieten können.
Risiken und Kritikpunkte
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Ungewissheit für Investoren: Vor der Bekanntgabe eines Zielunternehmens wissen Investoren nicht, in was sie konkret investieren.
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Interessenskonflikte: Das Management eines SPACs könnte unter Druck geraten, irgendein Deal abzuschließen, um Fristen einzuhalten.
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Wertentwicklung nach dem De-SPAC: Viele SPACs verlieren nach der Fusion deutlich an Wert, wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden.
Fazit
SPACs bieten sowohl Unternehmen als auch Investoren interessante Chancen – insbesondere in unsicheren Marktphasen. Dennoch sind sie kein Selbstläufer: Gründliche Analyse und Risikobewusstsein bleiben auch hier das A und O. Für Einsteiger bietet ein SPAC eine Möglichkeit, frühzeitig an einem Börsengang teilzuhaben – allerdings mit einer gehörigen Portion Vertrauen in das Management.